Beim Ersatzstabverfahren wird der beiderseits gelenkig gelagerte Druckstab (EULER-Fall 2) als Vergleichsstab für alle ebenen Knickprobleme des Tragwerkes gewählt. Dabei werden aus dem Gesamtstabsystem die Druckstäbe herausgetrennt und auf diesen EULER-Fall 2 zurückgeführt [17]. Die erforderliche Ersatzstablänge (= Knicklänge)
ski = β.l mit β = |
π |
ε |
wird dabei als Abstand der Wendepunkte der Knickbiegelinie gedeutet.
Durch Gleichsetzen der Verzweigungslast des Gesamtstabtragwerkes mit der Verzweigungslast des Eulerstabes 2 erhält man die Stabkennzahl ε und die Knicklänge sKi des Ersatzstabes:
Ableitung der Knickspannung aus der Knicklast des Eulerstabes:
Bezogen auf die Streckgrenze das Stahls fyk errechnet sich der bezogene Schlankheitsgrad λKq:
Damit wird der Abminderungsfaktor γ in Abhängigkeit vom bezogenen Schlankheitsgrad und der dem jeweiligen Querschnitt zugeordneten Knickspannungslinie (Europäische Knickspannungslinie) ermittelt:
Bei Stabilitätsversagen des Stabes kann Biegeknicken und Biegedrillknicken auftreten. Nach DIN 18800 Teil 2 dürfen Biegeknicken und Biegedrillknicken zur Vereinfachung getrennt untersucht werden mit vereinfachten Tragsicherheitsnachweisen wahlweise nach Verfahren Elastisch-Elastisch oder Elastisch-Plastisch. Für die Stäbe sind die realen Randbedingungen zu beachten.