Es treten nur Verschiebungen v und w in y- und z-Richtung auf, die Verdrehungen um die Stabachse können vernachlässigt werden. Der Tragsicherheitsnachweis ist jeweils für die maßgebende Ausweichrichtung zu führen. Der Nachweis nach DIN 18800 Teil 2 erfasst bereits die Imperfektionen und die Einflüsse aus Theorie 2. Ordnung.
Die Interaktionsformel wird an einem imperfekten Stab mit Querlasten nach der Fließgelenktheorie 2. Ordnung hergeleitet. Der Imperfektionsansatz wird aus den Knickspannungslinien zurückgerechnet, er enthält alle geometrischen und strukturellen Imperfektionen.
Die zu den Stäben gehörenden Knicklängen sind direkt oder über Knicklängenbeiwerte β anzugeben (s.o.).
Die Einhaltung der grenz(b/t)-Bedingung wird geprüft; bei Nichteinhaltung ist das Zusammenwirken von Knicken und Beulen zu berücksichtigen (in EuroSta noch nicht enthalten).
Im Allgemeinen treten Druck- und Biegebeanspruchungen gleichzeitig auf. Dafür werden in der DIN zwei Interaktionsformeln angegeben, die sich jeweils auf die zu untersuchende Biegelinie beziehen:
Interaktionsgleichung nach Kindmann:
N | + | βm . M | + Δn ≤ 1 |
κ . Np1,d | Mp1,d |
mit βM: Beiwert für unterschiedliche Momentenflächen
Δn: Korrekturglied, Δn ≤ 0.1;
Interaktionsformel nach Linder
N | + | M | . k ≤ 1 |
κ . Np1,d | Mp1,d |
mit κ und k als Beiwerte für Einfluss aus Normalkraft, Schlankheit und Momentenverlauf.
(Diese Interaktionsbeziehung nach DIN 18800 Teil 2, Gl. 28 ist mit der entsprechenden Formel des Eurocode 3 identisch).