Biegedrillknickgefährdet sind offene Profile mit geringer Torsions- und Wölbsteifigkeit, also auch I-Profile. Es treten Verschiebungen v und w und Verdrehungen um die Stabachse auf, die berücksichtigt werden müssen.
Die Untersuchung ist nicht erforderlich
-bei Hohlquerschnitten
-falls seitliche Verschiebung oder Verdrehung ausreichend behindert sind
-bei planmäßiger Biegung und bezogene Schlankheit λM ≤ 0.4.
Bei mittig gedrückten Stäben mit doppeltsymmetrischem Querschnitt kann Drillknicken (Sonderfall des Biegedrillknickens) auftreten. In diesem Fall ist nachzuweisen:
N | ≤ 1 |
κz . Np1,d |
Bei der Biegedrillknickuntersuchung nach DIN 18800 wird der Einfluss der planmäßigen, also durch äußere Lasten aufgebrachten Torsion nicht erfasst. Dieser kann näherungsweise bei der Interaktion durch Mitnahme des Terms
( | Mx | ) | 2 |
Mp1,x |
Für die Beanspruchungsart "Biegung ohne Normalkraft" (das frühere "Kippen") ist in DIN 18800 Teil [2, 3.3.4, Gl. 16) ein Nachweis des Biegedrillknickens angegeben.
Schwierig ist die Ermittlung des idealen Biegedrillknickmomentes MKi,y für die bezogene Schlankheit ¯λM , womit ein Abminderungsfaktor κM für Biegemomente My bestimmt wird. Praxisgerechte Hilfsmittel hierzu bietet: R. Kindmann: "Tragsicherheitsnachweise für biegedrillknickgefährdete Stäbe und Durchlaufträger" [22]
Die Vergrößerung des Torsionsträgheitsmomentes durch Drehbettung kann über den Drehradius erfasst werden [17]. Der Nachweis lautet:
My | ≤ 1.0 |
κM . Mp1,y,d |