Systemknickstabilität

Für Biegeknickstabilität ist es bei knickgefährdeten Tragstrukturen mechanisch hinreichend, neben der Berechnung und dem Nachweis mit Schnittgrößen nach Theorie 2. Ordnung mit Berücksichtigung der Imperfektionen auch die Stabilität des Gesamtsystems zu untersuchen und den Nachweis einer ausreichenden Sicherheit gegen die Verzweigungslast zu führen. Der für die Verzweigungslast erreichte kritische Zustand wird durch Versagen von Teilbereichen des Tragwerkes, in Sonderfällen durch den Einzelstab oder das Gesamttragwerk bestimmt. Die Lokalisierung der Versagensstelle - und damit deren Verstärkung durch eine Neubemessung - ist von Sonderfällen abgesehen nicht möglich.

Zur Untersuchung der Systemknickstabilität des Gesamttragwerkes ist eine Eigenwertberechnung für die Ermittlung der Systemknicksicherheiten νi erforderlich. Höhere Eigenwerte haben dabei eine immer weiter abnehmende praktische Bedeutung.

Die ebenfalls anfallenden zugehörigen Eigenformen xi dienen zur Beurteilung des Tragverhaltens. Sie können herangezogen werden für den Ansatz von Imperfektionen.

Dischinger-Test

Zur Abschätzung des Unterschiedes zwischen Theorie 1. und 2. Ordnung ist bei druckbeanspruchten Systemen der Vergrößerungsfakor (DFA) nach DISCHINGER gut geeignet:

Das Abgrenzungskriterium (DIN 18800 Teil 1, El. 739) kann mit dem Vergrößerungsfaktor erfasst werden.

Die beschriebene Untersuchung kann aber zu unzutreffenden Abschätzungen führen. (Beispielsweise kann mit einer zusätzlichen schwachen Stütze ein knickstabiles Tragwerk als nicht mehr stabil ausgewiesen werden.)