Syntax der Lastweiterleitung

 

Auflagerreaktionen einer Position können als Belastung in jede andere Position übernommen werden. Diese Übernahme erfolgt erst während der Berechnung der Position. Dadurch wird gewährleistet, dass immer die aktuelle Auflagerreaktion übernommen wird.

Um die Übernahme zu definieren, ist es notwendig zu wissen, in welcher Art und Weise die einzelnen Programme die Auflagerreaktionen speichern. Jede gespeicherte Auflagerreaktion hat einen Namen. Wir sprechen hier vom Lastweiterleitungskürzel. Diese Kürzel sind nach einer feststehenden Syntax aufgebaut. Dabei muss unterschieden werden zwischen der Übernahme von Auflagerreaktionen aus einzelnen Einwirkungen und der Übernahme von Auflagerreaktionen aus Kombinationen.

Übernahme von Auflagerreaktionen einzelner Einwirkungen

Wenn es sich um die Übernahme der Auflagerreaktion einer einzelnen Einwirkung handelt, sind folgende Angaben zu machen:

1. Ort der Auflagerreaktion (z. B. Auflager A)

2. welche Schnittgröße (z. B. Moment in x-Richtung)

3. der Name Einwirkung

Diese drei Angaben werden jeweils durch ein "-" Zeichen voneinander getrennt. Damit sieht die allgemeine Beschreibung so aus:

"Ort"-"Schnittgröße"-"Name der Einwirkung"

Beispiel:

B-V-Gk

Vertikale Auflagerkraft am Auflager B infolge der Einwirkung Gk

 

Übernahme von Auflagerreaktionen aus Einwirkungskombinationen

Wenn es sich um die Auflagerreaktionen aus Einwirkungskombinationen handelt, ist das etwas komplizierter. Die ersten zwei Angaben sind identisch:

1. Ort der Auflagerreaktion (z. B. Auflager A)

2. welche Schnittgröße (z. B. Moment in x-Richtung)

3. Angaben zur Kombination

Einzelne Kombinationen werden durch ihre Kombinationsnummern definiert. Dieser Nummer werden ein Klein- und ein Großbuchstabe vorangestellt. Sie haben folgende Bedeutung:

 

d

Bemessungswert der Kombination

k

charakteristischer Wert der Kombination, d. h. die Auflagerreaktion der Kombination wurde ohne Teilsicherheits- und Kombinationsbeiwert ermittelt

G

es handelt sich um eine Grundkombination

A

es handelt sich um eine außergewöhnliche Kombination

P

es handelt sich um eine quasi-ständige Kombination

F

es handelt sich um eine häufige Kombination

R

es handelt sich um eine seltene Kombination

 

Eine allgemeine Beschreibung sieht damit so aus:

"Ort"-"Schnittgröße"-(d/k)(G/A/P/F/R)"Kombinationsnummer"

Beispiel

B- V- dP10

Vertikale Auflagerkraft am Auflager B infolge der Einwirkungkombination 10. Es handelt sich um den Bemessungswert einer quasi-ständigen Kombination.

Wird die Kombinationsnummer nicht angegeben und die letzte Trennung erfolgt durch ein + anstatt des -, so handelt es sich um den Extremwert aller Kombinationen dieses Typs.

Beispiel

B- V+ dP

Extremwert der vertikalen Auflagerkraft am Auflager B aus allen quasi-ständigen Einwirkungskombinationen.

 

Siehe auch:

Liste der Lastweiterleitungskürzel